Freitag, 22. Oktober 2010

Das Mississippi Delta

Nach gut 800 Meilen (1287 km) haben wir uns in Memphis 4 Ruhetage gegoennt. Drei Tage waren wir auf der Couch von Carolyn, einer Couchsurferin, zu Gast und 2 weitere in einem Hotel.
Memphis die Stadt des Blues, Soul und Rock'n Roll. Wir haben das legendaere Sun Studio besucht in dem Elvis Presley, Johnny Cash, Roy Orbison, Carl Perkins und andere Groessen ihre ersten Aufnahmen machten.
SUN-RECORDS in Memphis
Graceland haben wir uns von aussen angesehn. Die 30 Dollar Eintritt haben uns abgeschreckt zwei weiter von tausenden Besuchern, die dort taeglich angekarrt werden, zu sein. ueberhaupt ging uns dieser ganze Elvis Kult ziemlich auf die Nerven.

Die Beale Street ist die Heimat des Blues und Rock'n Roll. In den Clubs dieser Strasse ist zu jeder Tageszeit Livemusik zu sehen und zu hoeren. Es darf sogar auf der Strasse Alkohol getrunken werden, was sonst sogut wie nirgends in den USA moeglich ist. Leider machen die enormen Touristenmassen, die zu Scharen besoffen durch die Strasse torkeln, sowie die totale Vermarktung der Geschichte vieles zunichte und alles wirkt sehr aufgesetzt. So fuehle ich mich zwischen den bunten blinkenden Lichtern oft wie in Disney Land.


Dennoch, die Stadt hat das gewisse etwas, die typischen Hauser, die alten Strassenbahnen, die Gelassenheit der Menschen.

Weitere interessante Orte in Memphis sind:
das National Civil Rights Museeum, ein ehemaliges Motel in dem Martin Luther King ermordet wurde,


die Gibson Guitar Factory, durch die wir uns fuehren liessen, das Cotton Museeum und vieles mehr.


Memphis gilt als das Tor zum Mississippi Delta. Die weitere Reise war bisher gepraegt von unendlich grossen Baumwollfelder sowie der Geschichte des Blues. Die Orte die wir sehen sind kleiner und wirken viel aermer als der Norden. Einige der Staedte haben ihre glanzvollen Tage hinter sich gelassen. So stehen viele alte Einkaufsstrassen leer und die Haeuser verfallen.


Wir fuehelen uns als weisse oft wie Exoten und werden gern begafft auf unseren voll beladenen Bikes. Dennoch sind die Menschen sehr an uns interessiert und stellen Fragen. Mindestens ein "How you doin" bekommt man hier von sogut wie jedem zu hoeren, die Autofahrer winken meist.


Helena, Clarksdale, Rosedale, Greenville sind einige dieser Orte die wir passiert haben. Dies sind wirklich die Wiegen des (Delta-) Blues. Hier sind Musiker wie B.B. King, Muddy Water, John Lee Hooker, Ike Turner, Sam Cooke, Robert Johnson, Robert Nighthawk aufgewachsen, wurden entdeckt und haben die Musikwelt bis heute gepraegt. Die Musik muss eher als das Endprodukt einer Lebensweise, eines Lebensgefuehls gesehen werden. Um all dem etwas naeher zu kommen muss man sehen wie die Menschen leben und gelebt haben. So entstand der Blues Mitte des 18. Jahrhunderts auf den Baumwollfeldern, sowie in den kleinen bescheidenen Holzhuetten in dem die Familien lebten. Die Reisegeschwindigkeit mit dem Fahrrad ist dazu eigentlich schon etwas zu schnell. Wir haben genug Zeit und koennen uns schon einige Ruhetage goennen.

Typischer Bluesclub

Das "Ground Zero" in Clarksdale

So langsam naehern wir uns dem Golf, es sind noch etwa 800 Kilometer bis New Orleans. Die Temperaturen liegen zwischen 25 und 30 Grad Celsius und es scheint jeden Tag die Sonne. Die Menschen hier atmen auf und empfinden das Wetter als Abkuehlung vom Sommer. Kaum vorstellbar hier im Sommer zu radeln!

3 Kommentare:

  1. Hi ihr beiden,
    schönes Schiffchen und ihr habt ja ordentlich Kilometer abgerissen,1287 km! Wow..Schönes Bild, mit dem Sonnenuntergang oder Aufgang? Diese Gitarrenfabrik war bestimmt toll für Dani.Da hättest du dir bestimmt am liebsten eine gekauft oder? Couchsurfen, ja davon habe ich gehört, dass es sowas gibt.Finde ich verrückt, aber lustig. Müsst ihr mir mal später genauer davon erzählen. So ihr lieben, ich habe mich wie immer hier verewigt und Grüße euch lieb aus dem entfernten und wirklich kalten Hattingen, das Schwesterlein! Auch Grüße vom Eric, mit seinem gebrochenem Arm..

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  2. Liebe Tina,
    vielen Dank für deine regelmäßigen Kommentare! Das tut mir leid für Eric. Wie hat er das denn hingekriegt???
    Liebe Grüße aus Louisiana,
    Anita

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  3. Hi Anita,
    der Eric ist Montags immer beim Abenteuerturnen im Verein, in der Sporthalle, an seiner Schule.Als er von der Sprossenwand auf die Matte gesprungen ist,rutschte das Armgelenk zwischen die Matten und prallte auf den Boden und knickte um. Uhh beim schreiben tut mir das ja gleich mit weh..Ja nun haben wir den Salat. Aber wenn ihr wiederkommt,ist der Arm ja schon fast wieder zusammen gewachsen, hoffentlich!Ich lese eure Texte gerne und wenn ich unterwegs wäre mit dem Rad, so lange Zeit,dann würde ich mich auch über regelmäßige Texte freuen.Was mich interessieren würde, wie stellt ihr die Texte und Fotos denn so regelmäßig immer ins Netz ein? Sag bloß, ihr macht das alles mit dem Handy? Weil so Internet Kaffees gibt es ja so dort nicht an jeder Ecke.
    Tina

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