Freitag, 19. November 2010

Exploring the USA

Das ist keine Fotomontage!
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Mexico Beach II

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Aufgewacht am Mexico Beach

Das gleichmäßige Plättschern der Meeresbrandung hat uns gestern Nacht in den Schlaf gewogen und heute morgen konnte ich am Strand entlang joggen, das Wasser hat schon geglitzert. Daniel hat in der Zeit den Balkon mit dem bombastischen Blick auf den Golf von Mexiko genossen. Mexiko Beach liegt übrigens in Nordflorida. Bis Samstag wollen wir die Ostküste erreichen, um einen alten Freund von mir und meiner Familie zu besuchen.
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Schnappi!

Montag, 15. November 2010

Sumpftour



Nicht zu verwechseln mit Sufftour! Auf diesem Boot sollte man nicht saufen, denn ins Wasser fallen wäre nicht so günstig...(siehe Kuscheltier im Hintergrund des Fotos!)

Unser Ami-Schlitten



...für 11 Tage. Bisher sind wir in Louisiana herumgefahren, doch morgen geht's nach Osten. In Alabama soll es schöne Strände geben. Louisiana und der Nachbarstate Mississippi sind Sumpfland.
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Samstag, 13. November 2010

Ein kleines Denkmal

Das ist das letzte Foto, das ich von Firebird geschossen habe. Mein Fahrrad habe ich innerhalb von 48 Stunden für die Hälfte des ursprünglichen Kaufpreises verkauft! Das ging so schnell, dass ich ueberlegte, ob ich es zu leichtfertig weggegeben habe. Auf der Radreise habe ich es oft verflucht, weil es viel schwerfälliger ist verglichen mit Daniels Rad und den Rädern von anderen Radreisenden, denen wir begegnet sind. Trotzdem hat mich mein Firebird einmal quer durch die USA und unzählige Male durch Berlin gebracht. Deswegen hoffe ich, dass sich der neue Besitzer liebevoll um den Firebird kümmert. Ich bin da guter Dinge, weil er bereits selbst durch Europa getourt ist und das Rad für einen Freund gekauft hat, der mal mitfahren möchte.
Take care, sweet firebird!

Enjoying the Big Easy!

2252. Meine neue Lieblingszahl. 2252 Radkilometer liegen hinter uns. Ich kann es selbst noch nicht glauben, selbst eine Woche nach unserer Ankunft nicht. Auf dem Tacho stand 1403, als wir vor einer Woche unser Hostel erreichten. 1400 Meilen also, wir sind da großzügig und vergessen die 3 Meilen.
New Orleans sind wir ganz entspannt angegangen. Zum einen haben wir viel Zeit bis zum Rückflug übrig (Wir sind zu schnell geradelt:-)) und zum anderen passt Stress nicht in eine Stadt, deren Spitzname "The Big Easy" ist.
Der Grouve des Jazz bestimmt den Rhythmus der Stadt. Tag und Nacht spielen Bands und einzelne Musiker Jazz in allen Facetten auf Bürgersteigen, in Restaurants und Bars. Dazu erhält man an jeder Ecke  Daiquiris, Bier und der Cocktail mit dem leicht sarkastischen Namen "Hurrican".

Montag, 1. November 2010

See you later, alligator!

Der Campingplatz-Aufseher, ein Waldschrat, versicherte uns, es gäbe außer seinen Miezekatzen keine Tiere in der Nähe. Als wir unser Zelt gerade aufgebaut hatten, kamen Leute im Pick-up vorbei zum Begrüßen. Sie sagten uns, in dem Tümpel hinter unserem Zelt leben 4m lange Krokodile! Da es in der Nacht kalt werden sollte, würden diese unter Wasser bleiben und uns nicht belästigen. Na, dann, ist es ja kein Problem!
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Dienstag, 26. Oktober 2010

Juchusiana!

Der letzte Bundesstaat auf unserer Radreise empfängt uns mit einem großen Schild - und heftigen Gegenwind! Trotzdem schaffen wir es, die ersten 1000 Meilen zu vollenden. Juchuh! P.S.: 500 Meilen liegen noch vor uns.
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Our little Barn

Daniel wartet das Gewitter ab, das in den nächsten Minuten über uns hereinbrechen wird. Was jetzt noch hell und nett aussieht, wird bald gruselig. Etwa 7 Stunden dauerte es, bis die Unwetterfront vorbeigezogen war. Doof nur, dass wir auf dem Campingplatz waren. Es wurde offiziell vor umstüruenden Bäumen gewarnt. In Texas und Alabama haben diese Gewitter sogar Tornados entwickelt. Mit dem amerikanischen Wettergott sollte man sich offenbar nicht anlegen.
Zum Glück gab es auf dem Campingplatz diesen Gemeinschaftsraum in einem früheren Pferdestall, wo wir uns hineinflüchten konnten. Wir waren die einzigen dort. Alle anderen genossen ihre Faradayischen Käfige (Wohnwagen). Die Nacht haben wir auf alten Sofas verbracht.
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Sonntag, 24. Oktober 2010

Rüber nach Arkansas

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Diese Brücke hatte einen breiten Seitenstreifen. So konnten wir die schöne Konstruktion ausführlich bewundern. Bei der letzten Überquerung von Arkansas nach Mississippi (heute andersherum) mussten wir uns beeilen. Wir bekamen eine Polizeieskorte über die schmale Brücke!

Freitag, 22. Oktober 2010

Weiss getuenchte Felder

In Tennessee tauchen zum ersten Mal Felder am Horizont auf, die weiss gepudert zu sein schienen. Kein Schnee, keine Farbe, sondern Baumwolle! Weisse Bueschel haengen in geoeffneten Kapseln, wie Blueten. Sie fuehlen sich wie Watte an.


Auf unserem Weg durch Tennessee, Arkansas und Mississippi kommen wir an hunderten von Baumwollfeldern vorbei. Haushohe Landwirtschaftsgeraete ernten die wertvolle Frucht und pressen sie zu 250kg schweren Ballen zusammen. Diese liegen, mit einer Plane bedeckt, einige Zeit auf den Feldern, bis sie mit Lastwagen zur Saeuberungsfabrik gefahren werden. Die Ladeklappen der hohen LKWs bleiben offen. Oft rast ein solcher LKW mehrmals auf einer Etappe an uns vorbei, abwechselnd beladen und unbeladen.


Die Baumwollfelder reichen oft bis zum Horizont. Bis ins 19. Jahrhundert pflueckten aus Afrika verschleppte Sklaven die Baumwolle. Die Geschichte der Suedstaaten ist deshalb eng mit den Baumwollplantagen verbunden. Der Blues ist Teil dieser Geschichte. Viele beruehmte Blues-Musiker haben auf den Plantagen gearbeitet, wobei das schon in die Zeit nach Ende der Sklaverei faellt. Da immer mehr Landarbeiter durch Maschinen ersetzt wurden, sind viele Afro-Amerikaner in die Fabriken im Norden der USA gestroemt. Viele beruehmte Blues-Musiker sind in Chicago gelandet. Deshalb gibt es wohl auch die Unterscheidung zwischen Delta-Blues und Chicago-Blues neben anderen Blues-Stroemungen.
Nicht nur auf dem Lande laeuft man - in unserem Falle faehrt man  - der Baumwolle ueber den Weg. In Memphis habe ich ein Baumwollmuseum besucht, in sich vom Ende des 19. Jahrhunderts bis Mitte des 20. Jahrhunderts die Baumwollboerse sich befand. Noch immer kann man eine Tafel sehen, an der die aktuellen Preise fuer den Rohstoff angeschrieben wurden. Auf dem Parkett darunter handelten die Bauern und die Haendler miteinander. Memphis war das Zentrum der Baumwollindustrie.

Draussen auf den Strassen rund um die Cotton Exchange lagen die Baumwollstapel der Plantagenbesitzer bis sie am Abend alle weggekauft waren. An den Hosen der Herren klebte die Wolle. Die Damen vom Lande waren in die grosse Stadt mitgekommen, um zwei Blocks weiter shoppen gehen zu koennen.


Als computerbasierte Technologien die realen Handelsparkette abloesten, fuehrte Memphis einen Baumwoll-Karneval ein. Fuer eine kurze Zeit kam die Cotton-Society nochmals regelmaessig zusammen. Der jaehrliche Ball exisitiert immer noch, aber sehr bedeutend fuer die Wirtschaft der Region scheint er nicht mehr zu sein. Die USA ist heute das drittgroesste Baumwoll-Produzenten-Land nach China und Indien.

Das Mississippi Delta

Nach gut 800 Meilen (1287 km) haben wir uns in Memphis 4 Ruhetage gegoennt. Drei Tage waren wir auf der Couch von Carolyn, einer Couchsurferin, zu Gast und 2 weitere in einem Hotel.
Memphis die Stadt des Blues, Soul und Rock'n Roll. Wir haben das legendaere Sun Studio besucht in dem Elvis Presley, Johnny Cash, Roy Orbison, Carl Perkins und andere Groessen ihre ersten Aufnahmen machten.
SUN-RECORDS in Memphis
Graceland haben wir uns von aussen angesehn. Die 30 Dollar Eintritt haben uns abgeschreckt zwei weiter von tausenden Besuchern, die dort taeglich angekarrt werden, zu sein. ueberhaupt ging uns dieser ganze Elvis Kult ziemlich auf die Nerven.

Die Beale Street ist die Heimat des Blues und Rock'n Roll. In den Clubs dieser Strasse ist zu jeder Tageszeit Livemusik zu sehen und zu hoeren. Es darf sogar auf der Strasse Alkohol getrunken werden, was sonst sogut wie nirgends in den USA moeglich ist. Leider machen die enormen Touristenmassen, die zu Scharen besoffen durch die Strasse torkeln, sowie die totale Vermarktung der Geschichte vieles zunichte und alles wirkt sehr aufgesetzt. So fuehle ich mich zwischen den bunten blinkenden Lichtern oft wie in Disney Land.


Dennoch, die Stadt hat das gewisse etwas, die typischen Hauser, die alten Strassenbahnen, die Gelassenheit der Menschen.

Weitere interessante Orte in Memphis sind:
das National Civil Rights Museeum, ein ehemaliges Motel in dem Martin Luther King ermordet wurde,


die Gibson Guitar Factory, durch die wir uns fuehren liessen, das Cotton Museeum und vieles mehr.


Memphis gilt als das Tor zum Mississippi Delta. Die weitere Reise war bisher gepraegt von unendlich grossen Baumwollfelder sowie der Geschichte des Blues. Die Orte die wir sehen sind kleiner und wirken viel aermer als der Norden. Einige der Staedte haben ihre glanzvollen Tage hinter sich gelassen. So stehen viele alte Einkaufsstrassen leer und die Haeuser verfallen.


Wir fuehelen uns als weisse oft wie Exoten und werden gern begafft auf unseren voll beladenen Bikes. Dennoch sind die Menschen sehr an uns interessiert und stellen Fragen. Mindestens ein "How you doin" bekommt man hier von sogut wie jedem zu hoeren, die Autofahrer winken meist.


Helena, Clarksdale, Rosedale, Greenville sind einige dieser Orte die wir passiert haben. Dies sind wirklich die Wiegen des (Delta-) Blues. Hier sind Musiker wie B.B. King, Muddy Water, John Lee Hooker, Ike Turner, Sam Cooke, Robert Johnson, Robert Nighthawk aufgewachsen, wurden entdeckt und haben die Musikwelt bis heute gepraegt. Die Musik muss eher als das Endprodukt einer Lebensweise, eines Lebensgefuehls gesehen werden. Um all dem etwas naeher zu kommen muss man sehen wie die Menschen leben und gelebt haben. So entstand der Blues Mitte des 18. Jahrhunderts auf den Baumwollfeldern, sowie in den kleinen bescheidenen Holzhuetten in dem die Familien lebten. Die Reisegeschwindigkeit mit dem Fahrrad ist dazu eigentlich schon etwas zu schnell. Wir haben genug Zeit und koennen uns schon einige Ruhetage goennen.

Typischer Bluesclub

Das "Ground Zero" in Clarksdale

So langsam naehern wir uns dem Golf, es sind noch etwa 800 Kilometer bis New Orleans. Die Temperaturen liegen zwischen 25 und 30 Grad Celsius und es scheint jeden Tag die Sonne. Die Menschen hier atmen auf und empfinden das Wetter als Abkuehlung vom Sommer. Kaum vorstellbar hier im Sommer zu radeln!

Southern Food

Southern Pecan - eine Delikatesse. Eine süffige, denn sie kommt in Flaschen. Und eine gesunde, denn sie steckt voller Mineralien. Wir fragen überall nach "local beer" und hier im Mississippi Delta (Ja, da sind wir schon!) erhalten wir dieses goldbraune, wohlschmeckende Bier aus Pecan Nüssen. Sie können es also doch, die Amerikaner: gutes Bier brauen.

Dazu gibt's an diesem Abend grüne Tomaten. Leider können wir keine Auskunft darüber geben, ob die wie deren rote Cousins schmecken. Die Panade war zu dick!

Hot Tamales kommen auch auf den Tisch. Das sind keine Tischtänzerinnen, ausziehen muss man sie aber schon. Bevor wir uns das trauen, kauen wir erstmal auf dem harten Maispapier herum. Das Innere ist das Besondere, eine würzige Fleischmischung.

Nach diesen Appetizern bekommen wir unsere Sandwiches. Sandwich ist das, was wir Deutschen unter Burger verstehen. Auf Daniels Sandwich liegt Rindfleisch, auf meinem Catfish (Wels). Das beste ist die Beilage: Sweet Potato Fries, also Pommes aus Süßkartoffeln.

Alles zusammen war selbst für mich, die den ganzen Tag geradelt ist und kein Frühstück hatte, zu viel. Deswegen nehme ich die Fritten in der Doggy-Bag mit. Eine tolle Erfindung, diese Essensboxen für die Reste!
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Freitag, 15. Oktober 2010

Blues Night

Gestern waren wir Bar Hopping in Memphis mit Carolina, auf deren Couch wir "surfen". In den meisten Bars der Beale Street war es zum Mittwochabend in der Nebensaison ziemlich leer. Nur in der "Blues Hall" ging es ziemlich ab mit einer Bluesband und deren Mundharmoniker-Spieler/Sänger.
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Mittwoch, 13. Oktober 2010

The City of Blues and Rock'n'Roll

Die nächsten Tage sind wir Legenden wie Elvis Presley, Carl Perkins, Johnny Cash und B.B.King ganz nah! Memphis - we're here to explore you!
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Montag, 11. Oktober 2010

Tag der Extreme

Der heißeste Tag, unsere längste Strecke, die meisten Hunde, die uns gejagt haben. Tennessee ist dünn besiedelt. 113km mussten wir fahren, um zur nächsten Übernachtungsmöglichkeit zu kommen. 100km lang kein Laden oder Restaurant, wo man etwas zu essen oder trinken bekommen hätte können. 50km ging es durch trockenes Land ohne den geringsten Schattenplatz. Deshalb war es theoretisch 33°C im Schatten, praktisch war es viel heißer. Angehalten habem wir nur einmal, als eine Schildkröte über die Straße lief. Danach ging es durch hügeliges Land, das zwar gut besiedelt war, aber keine Läden beherbergte. Stattdessen war es ein Spießrutenlauf vorbei an Grundstücken, von denen Hunde auf die Straße gelaufen kamen. Einmal kamen vier bis fünf Hunde gleichzeitig hinter uns her. Nach mindestens 15 kläffenden Hunden, die nicht angeleint oder im Zwinger waren, verfluche ich dieses Land und diese Reise.

Am Abend feiern wir unsere Erfolge und lachen über die Erlebnisse mit einem anderen Radlerpaar, die die gleiche Strecke heute gefahren sind. Wir haben nicht nur zu feiern, diese Etappe heil überstanden zu haben, sondern auch die ersten 1000 Kilometer geschafft zu haben!
Es sind nur noch 80km Luftlinie nach Memphis.
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Samstag, 9. Oktober 2010

Schattengespräche

Die Fähre hinüber nach Kentucky lässt sich viel Zeit. Obwohl es an dieser Stelle nur ein Katzensprung über den Mississippi ist, müssen wir eine halbe Stunde warten. Die Autos stehen schon Schlange, die Fahrer im Schatten eines mächtigen Baumes. Einige Senioren erzählen uns im breiten Englisch ihre Kriegsgeschichten. Einer war kurz nach dem 2. Weltkrieg bei Koblenz stationiert. Den anderen Herren verstehen wir kaum. Ich glaube, das ist ein gutes Zeichen: Wir nähern uns den Südstaaten. Kentucky lassen wir am heutigen Tage nach Missouri auch hinter uns und erreichen unseren ersten Schlafplatz in Tennessee.
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Auf glühendem Asphalt

Diese Aufnahme entstand wenige Meilen nach dem Ort East Prärie im Mississippi County in Missouri. Die Highway 102 bekamen wir exklusiv. Die Sonne brannte auf unserer Haut und auch Daniel trat bald wieder kräftig in die Pedale, um Fahrtwind zu spüren.
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Freitag, 8. Oktober 2010

Das Leben kann so schön einfach sein

Zu schön, wenn unser Häuschen steht und wir am Teich entspannen können. (Man beachte den Truck auf der Interstate (Autobahn) im Hintergrund...) Nach ein paar frostigen Nächten ist der Sommer wieder gekommen. Am Tag sind's um die 30°, nachts 10°C. Wir sind froh, nicht im Juli hier lang gekommen zu sein.
Heute haben wir die 500-Meilen-Marke geknackt: 531 Meilen (854km) in 53 Stunden und 44 Minuten.
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Roller Coaster Ride

Heute ging es mal wieder steil hoch und runter. Wenn wir viel Glück und Mut haben, kommen wir den Berg im Schwung hoch. Oft hilft nur stranpeln.
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Mittwoch, 6. Oktober 2010

Yummy Ice Cream

Und als zweite Amtshandlung wollen wir Softeis bei Andy's naschen. Die "kleine" Eistüte ist allerdings so riesig, dass es unser Mittagessen wird.
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Bitte lächeln!

Daniel kann mal wieder das Klettern nicht lassen. So hockt er hier auf den Steinen an der Riverfront in Cape Girardeau. Gestern haben wir im Morgengrauen Illinois verlassen und sind 110km bis nach Cape Girardeau geradelt. Hier sind wir als erste Amtshandlung zum Radladen, meine Gangschaltung reparieren.
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Sonntag, 3. Oktober 2010

St. Louis

Die erste große Stadt, auf die wir am Mississippi antreffen, wollten wir möglichst schnell durchqueren. Denn niemand konnte uns genug Highlights nennen, für die es sich gelohnt hätte, dichten Autoverkehr und unsichere Vororte auf sich zu nehmen. St. Louis ließ sich aber nicht ganz umgehen, obwohl wir uns von der anderen Flussseite näherten. Gerade die Orte gegenüber des Stadtkerns wie East St. Louis sind problematisch. So überquerten wir den Mississippi früh am Morgen am nördlichen Stadtrand. Die Brücke ist etwas Besonderes, war sie doch mal Teil der alten Route 66 und heute autofrei. Die Stahlpfeiler der Chain of Rocks Bridge rosten dahin, teilweise gehts durch Sumpf und sie ist ziemlich lang.

Old Chain of Rocks Bridge
Nach der langen Fotosession auf der Brücke radelten wir im Schnelltempo auf einem Uferradweg auf den Arch zu. Dieser Skyscraber-hohe Bogen soll an die historische Bedeutung St. Louis als Tor zum Westen erinnern. Downtown haben wir rechts liegen lassen und haben den Great River wieder überquert.

Die Skyline von St. Louis
Damit landeten wir zwar mitten in East St. Louis, aber wir hatten einen besseren Weg auf dem Stück davor und hofften auf kleinere Landstraßen im Süden östlich vom Fluss. Die bekamen wir auch, nur geschenkt bekamen wir die nicht. Erst einmal kam eine nervenaufreibende Strecke über Straßen voller Scherben, Schlaglöcher und LKWs. Zum Glück waren wir es vor der Rush Hour dort, denn viel Platz zum Ausweichen blieb den Auto- und LKW-Fahrern schon jetzt nicht.
Wir atmeten tief durch, als wir endlich auf die ruhigeren Landstraßen gelangten. Wie zuhause fühlte es sich an, als die Maisfelder neben uns auftauchten. Illinois besteht fast nur aus Maisfeldern, wie wir täglich sehen können.
Unser Tagesziel war eine Pension in Maeystown. Diese hat uns für die Strapazen des Tages entlohnt. Das Haus war so liebevoll restauriert und der Gastgeber hat hunderte Anekdoten über die deutschen Siedler erzählt, welche Maeystown gegründet haben.

David & Anita vor seinem Hotel in Maeyestown
Heute sind wir weiter durchs Farmland geradelt. Neben uns erhoben sich Kalk- und Sandsteinfelsen, in denen auch Bergbau betrieben wird.
Wir durchqueren das Bottomland auf der schoenen Bluff Road
Nach etwa 40km wurde das Radfahrern plötzlich sehr anstrengend. Wie ich zu meinem Erschrecken feststellen musste, lag das nicht nur an dem Gegenwind. Ich hatte vorn und hinten einen Platten! Alles aufpumpen brachte nichts und wir mussten nach mehr als 600km Rad fahren das erste Mal Schläuche wechseln. Etwa zehn Dornen haben wir in meinem Reifen gefunden. Während wir die Panne auf einem Fußweg in Ellis Grove behoben, hielt ein Mann an und fragte, ob wir Hilfe brauchen. Obwohl wir ihm sagten, wir hätten alles unter Kontrolle und er weiter fuhr, muss er einen Bekannten angerufen haben. Dieser kam mit Sohnemann und 2 Autos und bot uns an, uns zum Campingplatz in 10km Entfernung zu fahren. Die Sonne stand schon tief, wir nahmen das Angebot dankend an. Leider gibt es auf dem Camping keine Duschen oder Waschräume, ein Plumsklo ist das höchste der Gefühle. Noch dazu ist es am Abend sehr kalt und in der Nacht soll es auf 2°C abkühlen. Da müssen wir jetzt durch. Gute Nacht allerseits und guten Morgen liebe Daheimgebliebenen!
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Donnerstag, 30. September 2010

Die erste Woche radeln


Es ist schwieriger als gedacht einen oeffentlich zugaenglichen Computer zu finden. Free WiFi gibts zwar an jeder Ecke, aber leider keinen PC. So sitzen wir nun in einer oeffentlichen Bibliothek in Alton, etwa 20 Meilen vor St. Louis.

Am 20.09. hat uns der Amtrak (Bahn) von Chicago nach Galesburg gebracht. Nachts angekommen, haben wir uns in unser Motel verkrochen und noch ein paar Minuten im Whirlpool relaxt ;-)
Am naechsten Tag gings dann endlich los, einkaufen, packen und aufs Rad Richtung Mississippi. Der spaete Start und des anrueckende heftige Gewitter zwang uns dann leider schon in Monmouth die Etappe zu beenden. Wir haben uns zwar etwas ueber den Preis geargert, aber angesichts des heftigen Gewitter, was die ganze Nacht angehalten hat, waren wir ganz happy nicht im Zelt zu schlafen.



Am 22.09. gings dann entlang des Highway nach Oquawka, der ersten Stadt am Mississippi unserer Reise. Das fahren auf einem Highway geht meist ganz gut. Es haengt stark von der Uhrzeit ab. Meist tragen wir dann unsere Warnwesten. Ich muss sagen, die meisten Fahrer sind sehr ruecksichtsvoll und nehmen viel Abstand. Es ist dennoch ziemlich heftig wenn so ein 40-Tonner an einem vorbeidonnert und der Sog uns fast in den Graben drueckt.


Der Rest dieser Etappe verlauft fast nur noch auf kleinen Landwirtschaftsstrassen entlang endloser Maisfelder. Die Sonne brennt dabei erbarmungslos und der erste Sonnenbrand droht. Die Menschen die wir bisher treffen sind sehr offen, freundlich und interessiert wohin uns unsere Reise fuehrt. Ich habe irgendwie den Eindruck dass, Rasen maehen die Lieblingsbeschaeftigung der Amerikaner ist. Abends hoert und sieht man in vielen Gaerten die Leute auf ihren PS-starken Rasenmaehertraktoren ueber die perfekte Wiese droehnen.
Das Ziel der Etappe ist Dallas City, ein kleiner Ort am Mississippi, nicht zu verwechseln mit dem anderen Dallas. Froh zu sein die Etappe geschafft zu haben, treffen wir gleich nach dem Ortseingang auf einen frei laufenden Hund der mich auch prompt verfolgt. Ich ergreife die Fluch, die Dogge hinterher....erstaunlich wieviel Energie man nach solch einem Tag noch hat! Auch die Huerde haben wir dann irgendwann geschafft, aber der Schreck war erstmal gross.
Auf der Suche nach dem Campground hat uns spontan ein Ehepaar eingeladen auf ihrer Wiese zu campen. Als wir dann den Campground sahen, wussten wir auch warum. Der Zustand war wirklich erbaermlich, und wir die einzigen Gaeste. Als wir noch ueberlegten was wir nun tun wollen, sprach uns jemand an der mitbekommen haben dass wir etwas zum uebernachten suchen. Er (Wayne) und seine Frau (Peggy) haben uns eingeladen umsonst in ihrem Wohnwagen im Garten zu uebernachten. Unglaublich, sie kannten bis dahin noch nicht mal unsere Namen. Bei Cherrypie mit Eis und einem grandiosen Sonnenuntergang mit Blick auf den Mississippi haben wir die beiden dann auch etwas naeher kennengelernt. Die Nacht war sehr ungewoehnlich, denn alle halbe Stunden donnerte ein 3 kilometer langer Gueterzug knappe 30 Meter hinter unserem Trailer vorbei.

Zu Gast bei Wayne und Peggy

Sonnenuntergang am Mississippi
Am 23.09. ging es dann nach Keokuk. Die Stadt liegt auf der anderen Seite des Flusses und damit in einem anderen Bundesstaat, in Iowa. Auf dem Weg dorthin haben wir uns die alte Mormonenstat Nauvoo angesehen. Auf der Suche nach dem Campground war uns ein netter aelterer Herr behilflich und hat mich kreuz und quer durch die Stadt gefahren um mir den Campground zu zeigen.

Wohnhaus und Geschaeft von Browning in Nauvoo


Parade in Keokuk
In Quincy (IL) sind wir dann am 24. angekommen. Die Strasse dorthin war fast 41 Meilen schnurgeradeaus bei brennender Sonne. Der Campground dort ist sehr schoen und wir haben beschlossen einen Ruhetag einzulegen. Auf dem Campground haben wir einen Nachbar aus LA. Er reist seit 2 Jahren mit seinem Wohnmobil durch die USA und lebt seit 5 Monaten mit 2 Hunden auf diesem Campground. Nick ist Schauspieler und ein ziemlich netter Typ. Er bietet uns an ein paar Vorraete aus dem Supermarkt zu holen.
Der Ruhetag war dann nur bedingt schoen, denn es hat den halben Tag nur geregnet. Wir mussten leider feststellen, eine Stadtbesichtigung bei stroemenden Regen auf Fahrraedern macht nur bedingt spass.

Verfahren unmoeglich

Unser freundlicher Nachbar Nick
In Hannibal (MO) einer schoenen Stadt in der Mark Twain lebte kommen wir nach einer kurzen Etappe am 25.09. an. Der Ort ist natuerlich ziemlich Touristisch und buesst dadurch einiges an Sympathie ein. Es ist jedoch Nebensaison und kaum Touristen unterwegs. Durch Zufall haben wir mitbkommen, dass an diesem Abend ein kleines Wandertheater am Flussufer spielt. Das wollten wir uns nicht entgehen lassen. Die kleine Gruppe schippert anlaesslich des 100. Todesjahres von Mark Twain auf einem selbtsgebauten Floss die River hinab und spielt in verschieden Staedten fuer umsonst. Es war auf jeden Fall sehr witzig!!
Wanderzirkus in Hannibal


Abgefahrener Laden am Rande des Highway 96

Am 28.09. absolvierten wir unsere bisher groesste Etappe von 54 Meilen. Fluch und Segen liegen ja bekanntlich oft nah. Diese Etappe war die bisher landschaftlich schoenste, jedoch aufgrund der vielen und oft steilen Huegel, die anstrengendste. nach einer erneuten Begegnung mit einem nicht angeleinten Wachhund liegen die Nerven blank. Ein neuer Ruhetag ist jetzt notwendig. Diesen verbringen wir auf dem sehr schoenen Campground im Pere Marquette State Park.

Hamburg liegt in Illinois
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